Günther Roos an Vater Toni, 15. Oktober 1942

Bremen, den 15.10. 42

Lieber Vater!

Ich sende Dir hiermit die ersten Grüße von der Wehrmacht aus. Wie Du ja wohl so langsam erfahren hast, bin ich am 14. zur Nebeltruppe nach Bremen eingezogen worden. Nun ist es ja verdammt schade, Daß Du vorher nicht mehr auf Urlaub kommen konntest, denn wer weiß, wann wir uns jetzt noch einmal Wiedersehen können.

Was hier los ist, kann ich Dir nicht schreiben bzw. darf ich nicht. Ob es mir gefällt hier, muß ich zuerst einmal abwarten, da der Dienst überhaupt noch nicht angefangen hat. Wenn mir das Leben hier so gut gefällt wie im RAD, werde ich glatt aktiver Offizier. Sonst begnüge ich mich mit KOB.

So, jetzt Schluß. Ich wünsche Dir alles Gute und hoffe, daß Du mir bald antwortest. Viele Grüße und

Heil und Sieg
Günther