Günther Roos an Mutter Elisabeth, 14. Dezember 1942
Munster, 14.12.1942
Liebe Mutter!
Du wirst ja nun schon lange keine Post mehr von mir erhalten haben. Das ist aber ohne meine Schuld geschehen, denn ich schreibe seit dem 5.12. eifrig nach Moers, da ich dachte, Du seiest bei Tante Agnes.. Nun erhalte ich heute einen Brief von Vater vom 8.12., woraus ich erfahre, daß Du in Brühl bleibst. Will Dir also heute wieder nach Brühl schreiben. Es geht mir nach wie vor ganz gut.
Grund zur Beunruhigung ist also unnötig. Nun zurück zu dem schon geäußerten Wunsch an ein Brot. Schicke es mir doch bitte als dringend sofort.
Weihnachten auf Urlaub zu kommen ist leider unmöglich, aber ich hoffe noch damit, über Sonntag einmal für einen Tag dort zu erscheinen. Muß warten und hoffen. Tue mir also den Gefallen, und mache ein Bäumchen. Würde mich sehr darüber freuen, wenn ich kommen könnte. Dann schicke mir auch bitte Zigaretten. Bin absolut abgebrannt, denn in den letzten Wochen ist mein Verbrauch riesig gestiegen.
Nun will ich aber schließen. Befolge meinen Rat und Kopf hoch.
Alles Gute und
Heil und Sieg
Günther