Günther Roos an Mutter Elisabeth, 25. März 1943
Celle, 25.3.43
Liebe Mutter!
Da ich heute U.v.D. habe und ich in der Nacht 3 Stunden wachen muß, finde ich jetzt, um 1/2 2 die Zeit, Dir zu schreiben. Sofern der Tommy nicht da ist, wirst Du ja jetzt herrlich schlafen. Trotzdem geht es mir noch einfach sauwohl und ich fühle mich wie ein Gott in Frankreich. Um dieses Gefühl zu haben, bin ich entschlossen worden, am Samstag einmal kurz nach Brühl zu kommen. Unser Aufsichtsoffizier hat es beim Chef erreicht, daß die drei Mann, die die beste Ausarbeitung einer gegebenen taktischen Lage machten, Wochenendurlaub bekommen. Da war nun ich, dem Himmel seis gelobt, auch dabei. Wenn man nun Urlaub angeboten bekommt, sagt man nie nein, und so auch ich. Ich fahre am Samstag um 15 Uhr mit dem SF nach Köln, wo ich gegen 21 Uhr ankomme. Sonntag Nachmittag muß ich dann wieder zurück. Besondere Wünsche habe ich keine, nur mache mir einen großen, großen, und feinen Pudding. Nun mache nur nicht zu viel Gedöns. Für die paar Stunden ist das garnicht wert. Vor allen Dingen kaufe nicht die ganze Karte ab. Dann holt Dich der Teufel, und essen mußt Du es dann allein.
Nun aber alles Gute und liebe Grüße bis am Samstag
Günther