Günther Roos an seine Eltern, 26. Juni 1943
Celle, den 26.6.43
Wertes Elternpaar!
Vor dem Urlaub konnte ich nicht schreiben und erhielt viel Post. Jetzt habe ich geschrieben und erhalte keinen einzigen Brief mehr. Ich glaube, daß ich gezwungen bin, hieraus die Konsequenzen zu ziehen. Leider hat sich hier aber auch manches geändert. Seit gestern ist Lt. Makrodt, unser alter Lehrgangsoffz. in der 1. Batter. d.h. das gemütliche Leben hat aufgehört. Seit Montag führe ich selbstständig eine Gruppe. Scheiße! Sonst ist hier in Celle noch alles beim Alten. Was gibt es in Brühl denn Neues? Was macht der böse Feind? Ist Vater noch immer zu Hause? Wenn ja, warum und wie lange? Warum schreibt Ihr denn nicht? Ist was passiert? Im übrigen war es eine fabelhafte Idee von Vater mir die Stopfmaschine mitzugeben. Konnte sie tadellos gebrauchen, denn die Tabakfrage ist hier auch sehr aktuell. Alles Gute und viele Grüße auch an Oma
Heil und Sieg
Günther