Günther Roos an Mutter Elisabeth, 26. August 1943

Auf der Fahrt Bremen-Hannover, den 26.8.43

Liebe Mutter!

Wie Du siehst bin ich auf der Fahrt. Vorläufig noch in Deutschland. Es geht mir tadellos. Haben gestern unsere alten Klamotten abgegeben und neue Sachen empfangen. Sind von Kopf bis Fuß neu eingekleidet worden. 2 kleine Päckchen mit Sachen sind an Dich unterwegs. Gestern Abend waren wir noch mal bis 1 Uhr aus. Habe mir hier noch den Münchhausenfilm angesehen. Einfach herrlich.

Heute morgen war nun ein freudiges Ereignis. Wurde noch schnell zum Unteroffizier befördert. Was sagste nu? Jetzt will ich mal schreiben, wohin es geht, Na, rate mal! Ich habe Schwein gehabt, da ich zu einem schweren Werferregiment komme. Es geht zum Mittelabschnitt. Mein Bestimmungsort ist Briansk. Die Möglichkeit, Gustav zu finden ist also gestiegen. Von Briansk geht es dann zu der Abteilung. Wie ich von einem Fronturlauber gehört habe, liegt die in der Nähe von Roslawl. Den genauen Ort weiß ich natürlich auch nicht. Stimmung gut. Na, was wollen wir noch mehr. In Berlin werde ich mal eine Pause einlegen, und mir mal die Reichshaupt-

stadt ansehen. Na, bis dahin werde ich ja dann noch einmal schreiben. Nun will ich schließen. Alles Gute! Keine Sorgen machen, dadurch bekomme ich weder mehr Gehalt noch mehr Verpflegung. Im Übrigen, das Täubchen war herrlich! Warst Du auch schon beim Arzt? Also Kopf hoch und

Heil und Sieg!
Günther