Günther Roos an Vater Toni, 29. Mai 1944
Celle, den 29.5.44
Lieber Vater!
Das 1. Geburtstagspäckchen mit Pfeifentabak und Tee habe ich erhalten und erwarte nun das Brom. Na, ich bin gespannt. Die Sachen sind ja immer willkommen, da sie mehr als knapp sind. Von Mutter erhielt ich 400 RM und Marken. Hier bin ich also vorläufig eingedeckt.
Die Pfingsttage habe ich nun auch so lala herumgebracht. Am Sonntag habe ich mich einmal richtig ausgepennt, da man in der Woche mit 5 bis 6 Stunden auskommen muß. Seit gestern herrscht nun hier auch das schönste Frühlingswetter, und so kann man hier die gleichen Beobachtungen machen, wie in Paris. Nur daß hier die Grazie und Anmut dünn gesät ist. Na, vielleicht sehe ich das auch noch einmal, fall ich das Glück haben sollte, zu einer Neuaufstellung nach Frankreich zu kommen.
Sonst geht es mir tadellos. Die Hälfte des Lehrgangs wäre nun glücklich herum. Die andere schaffen wir auch noch.
Alles Gute und
Heil und Sieg!
Günther