Günther Roos an Vater Toni, 3. Januar 1945
Im Westen, 3.I.45
Lieber Vater!
Mit dem Einsatz war es wieder einmal nichts. So langsam glaube ich an nichts mehr. Nun liegen wir seit Angriffsbeginn in dem blöden Eifelnest. So nach und nach kommt die Zivilbevölkerung zurück und drängt uns immer mehr zusammen. Daß wir nun schon drei Wochen hier liegen bleiben, damit hatte keiner gerechnet.
Vor uns ist ja viel los. Weit über die Hälfte aller Truppen hat der böse Feind hier massiert. Da wir auch ziemlich hier stehen haben, hackt man sich ganz ordentlich auf den Kopf. Zum Glück ist es heute endlich einmal bedeckt, so daß man vor den Jabos Ruhe hat, denn die spielen
tagsüber schwer auf unseren Nerven Harfe. Dafür brummen die ganze Nacht unsere Bomber. Jawohl! Wir haben auch noch welche. Bin ja jetzt nur einmal gespannt, wie lange der Amerikaner noch unseren Vormarsch bremsen kann.
Die Jahreswende haben wir hier ganz toll gefeiert.
Erfahre eben, daß ein Mann unserer Abteilung nach Zwickau fährt. Schließe deshalb und gebe ihm diesen Brief mit. Alles Gute und viele Grüße!
Heil Hitler!
Günther