Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 15. Oktober 1939
Sonntag, den 15.X.39
Meine liebe Mutter!
Wenn Dich dieser Sonntagsgruß erreicht steckst Du wieder mitten in des Alltags Arbeit. Hoffentlich kann dann mein Gruß Dich trösten und Dir Erinnerungen aus unserem schönen Zusammenleben in unserem schönen Heim bringen. Immer noch hoffe ich, daß wir bald wieder den schönen Sonntagsfrieden gemeinsam genießen. Wann gehen wir denn wieder einmal spazieren, über den schönen Weg hinter dem Hardthof zur Maar? Na, der Herrgott wird uns lenken und schützen. Wir geben uns ganz in seine Hand.
Liebe Mutter am Donnerstag erhielt ich Deine 3 Päckchen, besten Dank, daß es mir geschmeckt hat, kann ich Dir nur versichern.
Deinen lieben Brief erhielt ich heute Mittag. Aus ihm sehe ich, daß Du wieder guten Mutes bist. So ist es recht, wir sind verbunden wenn auch räumlich aber durch’s Gebet. Ich vergesse Dich nie. Froh sein wollen wir wenn wir uns nur wiedersehen und gesund sind. Dann wollen wir froh weiter schaffen und uns unser Leben so gestalten wie es uns gefällt.
Liebe Mutter, hier gibt es nichts Neues. Viel Arbeit – viel Dienst. Gestern war Besichtigung durch den Abteilungskommandeur. Es hat alles gut geklappt.
Immer noch warte ich auf die Bescheinigung von Dr. Weber. Aber dann komme ich. Ich denke, daß er sie mir schickt.
Daß es euch allen gut geht freut mich. Froh bin ich, wenn Du wieder ganz in Ordnung bist. Pflege Dich nur und schone Dich.
Also nochmals vielen Dank!
Es grüßt und küßt
Dich
Dein Junge.
Viele liebe Grüße an alle Bekannte