Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 11. Oktober 1940

Norwegen, den 11.X.40

Liebe Mutter.

Heute am Freitag Abend, nach einem an Dienst reichen Tag, sende ich Dir noch schnell einen herzlichen Gruß. Deinen lieben Brief vom 6.X. aus Berg. Gladbach habe ich soeben erhalten. Ich danke Dir dafür! Du hast also wieder einmal einen langen, schönen Spaziergang gemacht. Das ist für Dich die rechte Entspannung. Ja, könnte ich doch bald wieder mitmarschieren! Na, vielleicht dauert es garnicht mehr solange. Unsere neuen Unterkünfte sind bald fertig, bald können wir einziehen. Sie sind sehr fein geworden.

Für Deine Bemühungen um die Uhr danke ich Dir. Ist Deine kleine Tulauhr denn nicht zu schade? Wir bekommen jetzt mehr Löhnung, dann werde ich mir eine sparen. Neues gibt es in Dellbrück also nicht! Gott sei Dank! Hoffentlich schaden Euch die Engländer nicht noch jetzt am Ende, zum guten Schluß. Nun hoffe ich, daß Du einen ruhigen und schönen Sonntag verlebst.

Einen frohen Gruß und herzl. Kuß
sendet Dir Dein Junge.