Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 28. Februar 1943

O.-U. den 28.2.43

Liebes Mütterlein!

Heute hatten wir einen ganz herrlichen Sonnentag, ein wahrer Sonntag. Er fing traurig an, Arbeit, Zigarren vom Kommandeur usw. dann wurde es besser, sogar ganz schön. Das schönste was ich heute erlebte war ein wunderschöner Ritt. Das war herrlich!

Ich bin wieder einmal in Sorge um Dich! Wie geht es? Bist Du gesund und heil geblieben? Wie hast Du die Freitag-Nacht überstanden? Du mußt bald schreiben! Morgen werde ich für kurze Zeit eine neue Einheit führen, ich bin gespannt auf die neue Aufgabe. Ich muß morgen also wieder einmal packen! Bald kann man das im Schlafe! Hoffentlich kann ich dann als Nächstes den Koffer zur Urlaubsreise packen. Darauf freue ich mich riesig. Ich muß Heinrich diesmal besuchen. Ich weiß, wie es ist, wenn man an’s Bett gefesselt ist, wie man sich freut, wenn dann Besuch kommt. Warum willst Du denn nicht mit nach Dresden? Das werden wir uns einmal ganz gut überlegen! Ich habe jetzt nur den einen Wunsch bald möglichst von Dir Post zu bekommen. Ich hoffe in meiner neuen Dienststelle mehr Zeit zum Schreiben zu bekommen. Darum vertröste ich Dich auf morgen oder übermorgen und schließe heute meinen kleinen Gruß.

Alles Gute wünschend grüßt u. küßt Dich
Dein Junge.