Anna Schmitz an ihren Sohn Rudolf, 12. September 1941

12.9.41

Mein lieber Rudolf!

Ich habe Dir doch mal ein paar Plätzchen eingepackt. Kannst Du sie garnicht essen, so vernichte sie. Laß sie erst mal offen stehn, dann geht der Geruch etwas fort. Die andern Taschentücher folgen. Du kannst ja laufend die schmutzigen in einen Brief beilegen, ich sende sie Dir dann prompt zurück! Wie geht’s? Gestern schrieb mir der Willi + Heinrich vorgestern. Wie ist es, hast Du neue Kleidung bekommen, auch andere Stiefel? Heute war ich in Köln, mal sehen, ob ich etwas kaufen konnte. Ich habe etwas gefunden, es wird aber nicht verraten! Heute ist das Wetter etwas besser. Nun kannst Du nicht mehr des Abends am Thielenbruch sein, und nach Gladbach kommen. Es war doch eine schöne Zeit. So oft denke ich abends daran, wenn ich auf die Bahn warte. Aber ich muß stark sein.

Herzlichst grüßt + küsst Dich
Deine Mutter.