Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 14. November 1943

Absender: Ltn. R. Schmitz, 4./Artl. Ers. u. Ausb. Abt.
(mot.) „G.D.“ Guben, Mückenberg II.

Frau
A. Schmitz
Köln-Dellbrück
Thurnerstraße 27

Guben, den 14.11.

Liebes Mütterlein!

Es wäre mein größter Wunsch, wenn dieser Sonntagsgruß, in dem ich alle meine Wünsche hineingelegt habe, ein Freudenbringer wäre, Dir in den schweren Stunden der jetzt wieder häufigen Alarme und Angriffe Mut machen könnte und Dir einen Trost bedeuten würde. Sei versichert meine Gedanken sind immer bei Dir, meine Sorgen umgeben Dich. Mein stilles Gebet geht zum Herrgott, er möge Dich beschützen und Dir helfen. Nochmals danke ich Dir für das hübsche Päckchen mit den leckeren Plätzchen, die mir zum Nachmittagskaffee vorzüglich geschmeckt haben. Es ist ein kalter, regnerischer November-Sonntag. Ich bin zu Hause geblieben, arbeite etwas, lese, schreibe und werde mich früh zu Bett legen. Ich hoffe, in dieser Woche nach H. fahren zu können bestimmt ist es leider noch nicht. Ich werde jedenfalls vorbeikommen, ob vor oder nachher kann ich noch nicht sagen. Gut geht es mir und ich hoffe dasselbe von Dir annehmen zu können. Gibt es etwas neues?

Mit festem Kuß grüßt Dich Dein Rudolf.