Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 14. August 1942

O.-U. den 14.8.42

Mein liebes Mütterlein!

Wenn ich auch sehr in Eile bin, ich muß gleich mit dem Zug weg, möchte ich Dir noch für Deinen lb. Brief vom 4.8. danken und Dir meinen allerherzlichsten Gruß und viele Wünsche für Dein Wohlergehen senden. Mir geht’s gut. Der Kursus muß jetzt ausgewertet werden. Arbeit in Hülle u. Fülle. Bin gestern von einem längeren Streifenunternehmen zurückgekehrt, Wetter war leider schlecht, wie die Katzen so naß sind wir nach Hause gekommen. Einen schönen Teil dieses Landes habe ich dabei kennengelernt. Mit dem Urlaub wird es bald was, genau kann ich meine

Ankunft noch nicht mitteilen. Ich hoffe Dich auch so zu Hause anzutreffen.

Wie es in der Hauptstadt war und wie die Möglichkeiten einzukaufen sind davon erzähle ich Dir besser selbst. Berta kann ich verstehen, trotzdem kann ich ihr nicht helfen. Kaufen kann ich aber nicht bezahlen. Wie soll ich an die Kronen kommen? Zudem kann ich ihr keinen Fuchs mehr für 300 Kr. besorgen. An die Kinder groß u. klein werde ich denken.

Bis bald.

Viele Grüße und einen festen
Kuß
Dein Junge.