Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 13. November 1939

Im Westen, den 13.XI.39

Meine liebe, gute Mutter!

Einen frohen Gruß will ich Dir schnell senden. Wie geht es Dir, liebes Mütterlein? Mir geht es weiterhin immer gut. Nur sehr sehr dreckig ist es hier. Ich habe noch nie soviel Schlamm gesehen. Hier ist es wieder wärmer geworden. Hoffentlich hört auch bald die Nässe auf. Sonst gibt es hier nichts Neues! Ich glaube wenigstens, daß das Dich nicht interessiert. Was gibt es Neues in Dellbrück? Kamerad Hilmer war ja da. Er erzählte, daß bei Euch schrecklich viel Einquartierungen lägen. Beherbergst Du auch einen Kameraden? Ich warte sehnsüchtig auf einen lieben Gruß von Dir. Seit dem Urlaub habe ich keinerlei Post mehr erhalten. Ich bin gespannt ob Margret Freerichs mir noch einmal schreibt! Du auch? Lach mich nun nicht aus, Mütterlein! Also Schluß jetzt!

Einen schönen Gruß u. einen fest. Kuß!
Dein Junge.