Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 13. März 1940

Im Felde, den 13.III.40

Mein liebes Mütterlein!

Gestern erhielt ich Dein liebes Päckchen, heute Deinen Brief vom 9.III. Für beides danke ich Dir recht herzlich. Besonders haben mich Deine lieben Zeilen gefreut. Sie haben mir gezeigt, daß wir uns immer noch prima verstehen. Ja und so soll es bleiben. Für Dein Interesse für Margret danke ich Dir. Leider bin ich selbst noch nicht im Besitz ihres Bildes. Wenn ich eins bekomme, erhältst Du auch eins, - oder besser – ich bringe es zum Urlaub mit.

Wegen Unabkömmlichkeit kann ich morgen nun nicht fahren. Aber ich komme sobald wie möglich. Margret schrieb, sie hätte augenblicklich sehr viel Arbeit um mit den Analysen fertig zu werden. Von Hause erwartet sie ihr Bild. Auch Anneliese Stübben hat mir die gewünschten Bilder von unserer Sonntagsfahrt zum Siebengebirge noch nicht gesandt. Wir müssen uns also noch etwas gedulden.

Nun etwas zu Deiner Beruhigung. Du weißt ja, daß der neue Leutnant sich für mich einsetzt. Es wird wohl was mit dem R.O.A.

Bist Du dann zufrieden? Bald werden wir wohl beweisen müssen, was wir können. Ahoi – ich freue mich darauf. Etwas von Deinem Blut hab ich doch mitbekommen.

Dann noch eines. Bilder mit der Erika werden morgen gemacht. Zufrieden? Einverstanden? Aber zu strunzen gibt’s da nichts. Tust Du auch nicht, - bitte! – Jetzt füge ich noch andere Fotos bei. Für den Gruß von Gerti vielen Dank, ich laß sie wieder grüßen.

Im Osten nichts Neues! Halt – doch – Tauwetter. Wir versaufen! Ich bin gesund und hoffe, daß auch Du wohlauf bist. Hoffentlich können wir uns bald wiedersehen. Alles Gute und Ahoi.

Herzlichen Gruß
Dein Junge

In unbekannter Weise recht herzl. Grüße u. alles Gute von Erich Rühle.