Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 18. Januar 1942

O.-U. den 18.1.42

Mein liebes Mütterlein!

Der Sonntag ist zu Ende gegangen, es war ein rechter Sonnentag. Ab 11.00 Uhr bis zum Mittagstisch und nach dem Essen haben wir, d. h. Ltn. Busse und ich im schönsten Sonnenschein skigelaufen. Es war einfach herrlich. Jetzt bin ich redlich müde und werde gleich in’s Bett gehen. Ab heute werde ich wieder vielleicht bis Sonntag im Battr.-Revier wohnen. Der Chef wünscht, daß der Spieß in der Nähe ist. Die kommende Woche wird mir wohl viel Arbeit bringen, aber gerade das läßt die Zeit schnell vergehen und macht Freude. Du siehst mir geht’s gut und Alles ist in Ordnung.

Was gibt es bei Dir Neues? Was macht die Näherei? Was macht der Zahnklempner? Hoffentlich bist Du bald schmerzfrei. Wie geht es Allen anderen Lieben?

Heute Abend, im Augenblick noch, zeigt der nördl. Horizont ein farbiges, buntbewegtes Nordlicht. Schneegipfel liegen in seinem fahlen Licht. Ich wünschte Du könntest einmal dieses Schauspiel sehen! Und nun mach‘ ich für heute Schluß.

Mit Gruß und Kuß
Dein Junge.