Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 10. November 1939

Im Westen, 10.XI.39

Mein liebes Mütterlein!

Schnell will ich Dir aus unserer kaltnassen Eifel einen kurzen Gruß senden. Liebes Mütterlein, wie geht’s? Bist noch gesund? Wie steht es mit dem Frieden? Hier ist noch alles beim Alten. Es regnet lustig weiter. Bald bleiben wir im Schlamm stecken. Ich bin trotz allem immer noch gesund. Guten Mut und unseren Frohsinn haben wir immer mag es kommen wie es will.

Wir wollen alles in Gottes Hand

legen. Wir wollen stark sein und Gott für alles Gute danken. Es ist ja Alles Gottes Wille. Unsere Pflicht tuen wir.

Liebes Mütterlein, wann werden wir uns denn wiedersehen? Hoffentlich ist der Krieg bald zu Ende. Wollen wir die Hoffnung nicht verlieren!

Was gibt es denn Neues in Dellbrück? Der Kamerad Hilmer ist gestern von dort aus dem Urlaub gekommen. Er erzählte ihr ließet den Kopf hängen. Ist das war? Wie war das wohl mit dem Attentat auf den Führer?

Gott hat ihn geschützt! Er möge uns noch lange erhalten bleiben. Du schreibst mir also bald wieder? Du mußt mir Alles erzählen!

Jetzt muß ich Schluß machen es wird Zeit zur Befehlsausgabe.

Viele liebe und herzliche Grüße an alle liebe Bekannten. Sei Du herzlich gegrüßt und geküßt
von Deinem
großen Jungen.