Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 20. September 1942

Sonntag, den 20.9.42

Liebes Mütterlein!

Der Sonntag begann mit Nebel, aber nun hat sich die Sonne durchgekämpft und über den Bergspitzen spannt sich ein makelloser, blauer Himmel. Würziger Wiesenduft steigt auf, und Mutter Natur tut Alles uns in Sonntagsstimmung zu bringen. Ich bin gutgelaunt und werde wohl nach dem Mittagessen meine Beine vertreten.

Ich schicke Dir heute das schöne Buch von Pegel „Das Fräulein auf dem Regenbogen“ leider bekam ich es in diesem abscheulichen Zustand zurück. Anscheinend können Offz.-Soldaten auch nicht mit Büchern umgehen. Viel Freude und Genuß wünsche ich Dir beim Lesen. Du wirst es nicht aus der Hand geben ehe Du es zu Ende gelesen hast. Kannst Du Shampoon gebrauchen?

Die Paketkarten brauchst Du nur beizulegen, dann ist Dir der Weg zum W.B.K. oder einer anderen Dienststelle erspart. Du brauchst nur eine, sollte das Paket zu schwer werden schicke bitte zwo.

Und nun Gott befohlen!

Gruß u. Kuß Rudolf

Bitte bewahre die Med. Wochenschriften auf!