Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 3. Oktober 1942

O.-U. den 3.10.42

Liebe Mutter!

Heute kam der Befehl, noch heute reise ich ab, ich bin versetzt. Ich melde mich morgen in O. Dann soll es weiter nach Deutschland gehen. Ich komme vielleicht mal vorbei. Wohin es geht kann ich Dir noch nicht schreiben, jedenfalls kommt der Osten fürs Erste nicht in Frage, Du brauchst Dir also keine Sorgen oder Gedanken zu machen. Ich bin teils froh, teils fällt der Abschied schwer. Man läßt so manchen Kameraden zurück. Ich habe alle Hände voll zu tuen, kannst Du Dir denken. Der Chef wird Augen machen. Bitte laß die Uniform noch zu Hause, ich hole sie mir wahrscheinlich selbst.

Vielleicht kann ich noch einige Tage Urlaub heraus schlagen.

Ich schreibe bald! Auf Wiedersehen!

Gruß und Kuß
Dein Junge.

8.10.42

letzter Brief aus Norwegen