Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 20. Oktober 1939

Freitag, den 20.X.39

Liebe Mutter!

Heute erhielt ich Deinen lieben Brief und die Zeitungen. Für beides besten Dank. Glaubst Du denn nicht, daß es mir gut geht? Die frische Luft, körperliche Anstrengung usw. tuen mir wirklich gut. Trotz Nässe und Sturm habe ich aber noch keine Erkältung weg. Hier gibt’s sonst nichts Neues! Daß es Dir besser geht freut mich! Du mußt tüchtig Blutreinigungstee trinken! Die Verdauung und der Stoffwechsel sind das Allerwichtigste. Verzeih mir, daß ich sowas schreibe, es geschieht aber nur in Sorge um Dich. Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag. Denke an mich, sei aber nicht traurig, freue Dich auf unser Wiedersehen.

Herzl. Gruß u. Kuß Dein Junge.

Absender:
Unteroffz.
Schmitz, Rud.
08630
Dortmund

An
Frau
Anna Schmitz
Köln-Dellbrück
Thurnerstraße 27

Wenn es möglich wäre, könntest Du mir meine Uhr schicken? Aber Du kannst noch etwas warten, denn ich weiß noch nicht wie es mit dem Urlaub geht. Ich habe noch keine Antwort von Herrn Dr. Weber.