Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 30. November 1941

O.-U. den 30.XI.

Liebe Mutter!

Sonntag, will Dir schnell einen frohen Sonntagsgruß senden. Morgen bzw. übermorgen ziehe ich in’s Offiziersheim. Ich bekomme dort ein nettes Zimmer für mich allein, ich freue mich darüber, dort kann ich noch ungestörter arbeiten. Hier ist das Wetter nach einer Regenperiode, die den schönen Schnee weggeschwemmt hatte, wieder besser geworden, die sternklaren Nächte bringen scharfen Frost. Wir haben aber Kälte lieber als grundlosen Morast. Sonstige Neuigkeiten kann ich Dir nicht mitteilen. Wie geht es zu Hause? Was macht Dein Finger?

Ich habe heute Waschtag, d. h. ich säubere meine Taschentücher und Halsbinden. Der Urlaub rückt näher. In 12 Tagen rolle ich bereits. Wäre die Reise nur nicht so lang!

Gruß und Kuß
Dein Junge.