Anna Schmitz an ihren Sohn Rudolf, 3. Februar 1941

Köln-Dellbrück, 3. Febr. 41.

Mein lieber Rudolf!

Endlich erhielt ich heute Deinen lieben Brief vom 18.1.41. Ich danke Dir herzlich dafür. Ich bin froh, daß Du wohlauf bist. Ich hatte schon große Sorge, Du wärest krank. Also zu Anfang Februar sollst Du Deinen Urlaub haben, na, dann wäre es ja so weit. Ich denke, daß ich nochmal einen Brief von Dir mit näherer Angabe bekomme. Und der Kursus hat auch geklappt. Gott sei Dank, da bin ich für Dich froh. Ja, was lange währt, wird endlich gut! Bei uns ist nochmal der Winter eingekehrt, es liegt hoher Schnee. Von Frühling ist noch wenig zu spüren. Na, es ist ja noch früh. Also von Berta hast Du das Päckchen bekommen. Onkel Arnold frug mich, hast Du Dich da noch nicht bedankt?

Mir geht es soweit gut! Ich freue mich jetzt auf Dein Kommen. Hoffentlich dauert es nun nicht mehr lange. Und hoffentlich läßt uns in der Zeit der Engländer so schön Ruhe wie jetzt. Viel Neues gibt es nicht, Du wirst ja alles sehen + hören, wenn Du hier bist. Also auf baldiges, gesundes Wiedersehn. Es grüßt + küsst Dich herzlich
Deine Mutter.