Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 4. November 1941

O.-U. den 4.XI.41

Mein liebes Mütterlein!

Heute erhielt ich Deinen lieben Brief vom 26.X. Herzlichst danke ich Dir dafür! Die Bildchen haben Dir also Spaß gemacht, das freut mich!

Mir ist direkt weihnachtlich zu Mute. Woher das kommt? Kucke ich in das Treiben der Schneeflocken, denke ich unwillkürlich an daheim, an den Advent, an Weihnachten. Gerne erinnere ich mich an die Festvorbereitungen, an den Krippenbau. Eine schöne Jugend habe ich gehabt!

Gut geht es mir. Heute ist der Chef abgereist, er ist versetzt worden. In den nächsten Tagen folgen noch

viele Kameraden. Die bevorstehende große Reise macht ihnen Freude.

Ich habe mich schon einmal für Weihnachten umgesehen. Wenn möglich besorge ich Dir Mandeln. Wöchentlich gehen wir in’s Kino. Ich habe jetzt schon manchen schönen Film gesehen.

Samstag werde ich nach Gol fahren. Wie es mit Fellen wird kann ich noch nicht sagen, es hängt eben von der Bezahlung ab.

Sonst gibt es nichts Neues!

Herzlichst grüßt und küsst
Dich
Dein Junge.