Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 12. August 1943

O.-U. den 12.8.43

Liebes Mütterlein!

Bis Sonntag bitte ich Dich mit diesen kurzen Zeilen auf schmucklosem Papier vorlieb zu nehmen, weil ich im Augenblick sehr in der Arbeit stecke. Ich komme sage und schreibe nicht zum Briefschreiben. Ich werde das aber am Sonntag oder Samstag nachholen! Ich glaube doch, daß Du mir deshalb nicht böse bist!

Mir geht es gut und trotz der reichlichen Arbeit fühle ich mich wohl. Ich wünsche Dir, lb. Mütterlein, das Gleiche. Noch immer habe ich von der Versetzung nichts gehört, ich bin gespannt, wann es losgeht.

Wie ist die Röntgenaufnahme ausgefallen? Ist Dr. Berhausen zufrieden? Sind meine Päckchen immer noch nicht angekommen? Sind Jansens wieder zu Hause?

Hast Du etwas von Deiner neuen Einquartierung gehört? Was gibt es Neues in Dresden?

Heute erhielt ich Deine Geldsendung von 60,00 Rm. Vielen Dank für die prombte Übersendung. Am Samstag schreibe ich auch zur Standortkasse Hamm!

Ich schließe mit herzlichem Gruß und Kuß und vielen guten Wünschen
Dein Junge.