Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 21. Juli 1942

O.-U. den 21.7.42

Liebes Mütterlein!

Froh und gesund soll Dich mein Gruß antreffen, dies ist mein ständiger, heißer Wunsch und auch heute an einem schönen und ruhigen Abend wünsche ich Dir Gesundheit, Glück und Zufriedenheit von ganzem Herzen. Wie hast Du denn Deinen Namenstag verbracht? Dieser Tag kommt noch, und ich verspreche Dir dann ganz besonders an Dich zu denken. Ich hoffe, daß wir in meinem Urlaub ein wenig feiern. Wann das sein wird, werde ich wohl im Laufe dieser Woche erfahren. Sehr wahrscheinlich muß ich zu Anfang nächster Woche zu einem mehrtägigen Kursus

in die Hauptstadt. Ich glaube es wird interessant. Ich bin heute etwas in Abschiedsstimmung, heute ging der Urlaub eines kleinen, blonden Mädel aus Bergen zu Ende, die ich hier kennen lernte. Sicher hast Du Dich bereits über den Gruß gewundert. Ich habe schöne Stunden mit ihr verlebt. – Nun, mach‘ Dir nicht gleich Sorgen, es war Alles in Ordnung. – Zum Regimentssportfest kann ich nun leider nicht, da ich bereits Samstag fahren muß, ich bin gespannt was man uns in O. bietet. Sonst gibt’s nichts Neues!

Wie ist es bei Dir? Hast Du noch viel Arbeit? – Heute schrieb mir Heinrich von der bevorstehenden Operation, er macht sich doch Sorge. Ich schicke ihm heute Schreibpapier um das er mich gebeten hatte. Der weiten Familie werde ich demnächst

Unser Trainingslager wird noch einige Tage dauern, den Leuten und auch mir macht dieser Dienst riesig Spaß. Hoffen wir, daß unsere Mannschaft siegreich nach Hause zurückkommt.

Ich schließe für heute mit den besten Grüßen und Wünschen.

Es küßt Dich
Dein großer Junge.