Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 24. Dezember 1942

O.-U. den 24.12.

Liebes Mütterlein!

Heilig Abend ist es wieder geworden, noch habe ich mächtig Arbeit vor, hoffe aber, daß ich sie im Laufe des Tages schaffen werde und dann unsere kleine, bescheidene Battr.-Feier genießen kann. Du kannst sicher sein, daß ich an Dich denken werde. Meine Gedanken werden auch in’s Hallingdal gehen wo ich ein sehr schönes Weihnachtsfest erlebt habe.

Ich hoffe, daß Du mein Weihnachtsgeschenk wohlbehalten bekommen hast und es Dir neben der Arbeit aber auch Freude gemacht hat. Leider konnte ich

das lecker Biest nicht besser vorbereitet schicken, sehr wichtige dienstliche Ereignisse ließen zwangsläufig die Rupferei beenden. Konntest Du das noch in Ordnung bringen. Zum Weihnachtsbraten recht guten Apetitt! Ich freue mich, wenn ich daran denke, wie Ihr schnabulieren werdet. Hast Du genügend Aepfel?

Wir werden, wenn wir Ruhe haben, an den Feiertagen gut leben, ich habe so allerlei für die Einheit besorgen können. Eine schöne Sache für Dich habe ich noch hier, ich bin zu ängstlich sie zu schicken, ich bring sie mit oder aber ein Urlauber, der nach Köln fährt, wird

sie abliefern.

Wenn ich nachher mehr Zeit habe, werde ich noch ausführlicher schreiben.

Einen frohen Weihnachtsgruß und einen treuen Kuß
sendet Dir
Dein Junge.