Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 13. September 1945

Absender:
Oblt. Schmitz, Rudolf
Kriegsgefangenen-Lazarett
21 Lüdenscheid-Hellersen
Stabsgebäude, Zi. 23

Frau
Anna Schmitz
15 Saalfeld
Fleischgassenschule
Zimmer 24

Lüdenscheid, den 13.9.45

Liebe Mutter!

Erneut will ich ein Lebenszeichen von mir senden und laufend Grüße schicken bis endlich einen Karte Dich erreicht, und Du mir Nachricht zukommen läßt oder gar selbst kommst. Hoffentlich bist Du wieder wohlauf, alle meine Wünsche möchten Dir helfen bald gesund in die Heimat zu kommen. Mir geht es soweit gut! Noch liege ich immer im Bett, hoffe aber in etwa 2-3 Wochen aufstehen zu können, und dann wird ja bald die Entlassung folgen. Ich freue mich unbeschreiblich auf unser Heim. Jansens haben stets an uns gedacht und die Wohnung solange wie eben möglich freigehalten. Auch jetzt sind uns 2 Zimmer sicher. Solltest Du noch nicht zurück sein werde ich bei Tante Fina in Kost gehen. Arbeit hoffe ich durch die Apothekerschaft zu finden. Zum Studium im Wintersemester komme ich doch schon zu spät, muß also bis zum Frühjahr arbeiten. Gestern hat mich Tante Klärchen besucht. Von Gladbch geht ein Omnibus nach hier. Gruß an Alle! Viele frohe Grüße sendet Dir Rudolf.