Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 2. Februar 1940
Donnerstag, den 2.II.40
Mein liebes Mütterlein!
Endlich schreibe ich! Du hattest sicher schon Sorge. Aber keine Unruhe und nicht böse sein.
Wir hatten keine Zeit zum Schreiben. Dieser Brief kommt aus Hinterpommern. 52 Stunden mußten wir mit Viehwagen fahren. Aber die Fahrt ist gut überstanden. Nur sehr kalt ist es hier, 30-32° C. Viele Kameraden haben erfrorene Glieder. Ich bin gottlob noch gesund.
Wie geht es Dir? Pack Dich gut ein. Bleib mir nur munter! Herr Schmidtke ist sicher an mir vorbeigefahren. Ihm wünsche ich zu seiner Verlobung den besten und herzlichsten Glückwunsch. Du bist froh, wieder Leben um Dich zu haben. Mit meiner Rückkehr wird es wohl so schnell noch nichts. Aber Hoffentlich ist bald der ganze Krieg zu Ende. Nun schon Schluß. Bald mehr.
Viele liebe Grüße
und einen Kuß
von Deinem Jungen.