Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 3. März 1940
Sonntag, den 3.III.1940
Liebe Mutter!
Heute erhielt ich gleich 2 Briefe von Dir, vom 29.II. und sage und schreibe vom 22.I. Da bist Du platt, was? Der Brief hat ja bestimmt irgendwo herumgelegen. Aber wenn er auch alt ist, Freude hat er doch bereitet. Besonders vielen Dank für Deine lieben Zeilen vom Donnerstag. Siehst Du, so gefällst Du mir! Mut und Frohsinn die erreichen unser Ziel.
Heute Sonntag, waren wir sogar in 2 Filmen: Kriminalkommissar Eyk, und Roman eines Arztes! Prima Sachen. Du siehst wir kriegen selbst die langweiligste Zeit rum. Wenn Margret mir Bilder geschickt hat, schicke ich Dir auch eins. Ich warte mit Spannung auf ihren nächsten Brief. Heute schrieb ich Heinrich, Onkel Martin und Frau Esser. Unbedingt mußt Du mir die Anschrift von Deenens[?] geben, wenigstens die Hausnummer.
Schickt Vater immer noch pünktlich die Miete? Vielleicht wird auch mit ihm sich einmal Alles zum Guten wenden.
Viel Freude, viel Frohsinn
wünscht Dir
Dein Junge.