Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 19. März 1940
Dienstag, den 19.III.1940
Mein liebes Mütterlein!
Zum schönsten Frühlingsfest, unserem prächtigen und herrlichen Osterfest wünsche ich Dir neben Sonnenschein und dem traditionellen Osterspaziergang Gesundheit, Zufriedenheit das Beste, Gottes reichsten Segen.
Er möge Dich behüten und beschützen, Dich mir erhalten. Das ist mein Ostergebet.
Wenn ich auch fern bin, in Gedanken mache ich mit Dir den Osterspaziergang. Aber nur Geduld, bald komme ich doch. Wahrscheinlich zum Weißen Sonntag. Es geht mir ausgezeichnet. Schon brennt uns die Frühlingssonne braun, wenn auch der Schnee vom Ost gepeitscht uns die Augen zukneifen läßt. Es ist immer noch das Alte.
Ich hoffe, Du bist gesund und freust Dich auf den Lenz mit seinen Blumen und ein klein wenig auf meinen Urlaub. Bald wird’s wahr!
Nun viele frohe Ostergrüße an alle Lieben in Dellbrück.
Dich grüßt und küßt
Dein großer Junge