Anna Schmitz an ihren Sohn Rudolf, 17. September 1940
Köln-Dellbrück, 17. Sept. 40.
Mein lieber Junge!
Schnell noch mal ein paar Aepfel für Dich! Laß sie Dir gut schmecken.
Wie geht’s. Morgen geht es wieder an die Arbeit. War gestern da, aber es ist nichts da bis morgen. Ich bin gestern Morgen von Gladbach gekommen. Dort haben wir gut geschlafen. So Gott will, wollen wir Samstag wieder hin. Man meint, man wäre in Ferien. Elli freut sich. Hier ist wieder schlechtes Wetter. – Nun noch etwas. Was meinst Du Rudolf, wäre es Dir recht, wenn ich mal einen Antrag auf Entlassung zum Studium machte? Aber nur, wenn es Dir recht ist. Schreibe mal darüber. Im Augenblick weiß ich nichts Neues. Heute wird der junge Klünsch, der Anstreicher beerdigt. T. B. Traurig! Hast Du meinen langen Brief aus Gladbach erhalten? Höre ich bald wieder etwas von Dir. Das ist mir immer die größte Freude.
Herzlichen Gruß + Kuß
D. Mutter.
Ich habe gestern + heute 25 Pfd Pflaumen eingemacht + 50 Pfd gepflückt bei T. Stina.