Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 10. Oktober 1940
Norwegen, den 10.X.40
Liebes Mütterlein!
Auch heute sollst Du einen frohen Gruß bekommen. Du sollst Dich nicht beklagen! Du kannst Dir denken, wenn ich Zeit habe, schreibe ich. Ich bin merkwürdigerweise garnicht schreibfaul.
In solch ernsten Tagen, weiß jeder, auch wir Soldaten, wie man auf eine frohe und gute Nachricht wartet. Für Dein fleißiges Schreiben habe nochmals vielen herzlichen Dank. Wie geht es? Etwas Neues? In Mülheim muß es ja toll aussehen. Heute kam ein Kamerad aus dem Urlaub zurück. Ja, wäre erst einmal Schluß mit dem Krieg. Aber einmal kommt auch das Ende. Bei mir nichts Neues. Noch keine Fahrprüfung gemacht! Wir hoffen aber bald.
Für heute nun genug!
Herzlichst grüßt und küßt Dich
Dein Junge.