Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 25. Januar 1941
Sonnabend, den 25.I.41
Mein liebes Mütterlein.
Zum Sonntag empfange einen herzlichen Sonntagsgruß und meinen Dank für Deinen lieben Brief vom 17.I. Nun mußt Du aber bald Post von Deinem treuen Jungen bekommen haben. Jedenfalls brauchst Du Dir um mich keine Sorge zu machen. Ich bin wohlauf und so gesund wie ein Fisch im Wasser. Ich hoffe, daß es Dir gleich gut geht! Du nimmst also weiter Nervophyll! Und wer hat Dich auf die Idee
gebracht Lebertran zu nehmen? Schmecken tut es Dir, schreibst Du, fühlst Du nun auch schon seine aufbauende Leistung? Er wärmt, er gibt Appetitt und bildet Blut. Führe einmal die Kur konsequent durch, Du wirst sehen auch Deinen Nerven wird sie zugute kommen. Heute muß ich den Kameraden einen ausgeben zu meiner Ernennung. Der Chef kam aus dem Urlaub und gratulierte sofort. Gestern erhielt ich einen Brief von Herrn Nottbrock. Er bedankte sich für meinen Weihnachtsgruß. Er hätte
garnicht gewußt, daß ich in Norwegen wäre. Er hätte gleich der Reichsapothekerkammer meine Feldpostnummer geschickt. Im Geschäft hat sich allerlei geändert. Nottbrock hat jetzt 2 Damen, eine an Stelle von Herrn Smital und eine Praktikantin. Früher wäre es aber ein schöneres Arbeiten gewesen. Gute Kräfte zu bekommen wäre sehr schwierig. Übrigens las ich in der Apothekerzeitung, die mir nach langer Zeit wieder einmal zugestellt wurde, daß Dr. Weber zum Leiter der Apothekerkammer im Generalgouvernement