Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 18. Oktober 1941
O.-U. den 18.X.41
Mein lb. Mütterlein!
Heute bekommst Du nur einen kurzen Gruß. Morgen, Sonntag beginnt der Kursus. Es wird wenig Zeit zum Schreiben geben. Du mußt mich also entschuldigen und Dich gedulden. Wenn es die Zeit erlaubt werde ich fleißig schreiben.
Mir geht es gut! Alles ist in Ordnung. Heute erhielt ich einen Brief von Herrn Nottbrock. Er erzählt von schönen Ferientagen in Wiesbaden und einem Sportfest in Crössinsee. Der macht sich was vom Leben. Er bedankt sich nochmals für meine bereitwillige Aushilfe.
Heute gab es ja wieder eine klotzige Sondermeldung. Man sollte doch glauben, daß der Tommy es bald leid wird.
Hier ist immer noch Regenwetter. Von den Bergen leuchtet der Schnee in’s Tal. Ich freue mich auf den Urlaub! Wann ich ihn bekomme weiß ich noch nicht. Das Uffz.-Korps ist aber bereits durch. Schön wäre es, wenn ich als Offz. kommen könnte, na – vielleicht habe ich Glück.
Nun wünsche ich Dir einen schönen Sonntag und einen guten Appetitt beim Hummeressen.
Gruß und Kuß
Dein Junge.