Anna Schmitz an ihren Sohn Rudolf, 3. November 1941
Köln-Dellbrück, 3. Nov. 41
Mein lieber Rudolf!
Ich sende Dir hier etwas zum Lesen und ein bischen zum Knabbern. Hoffentlich schmeckt es Dir! Wie geht’s? Bald folgt das Päckchen mit der warmen Leibbinde + Deinen Wollhandschuhen! Werdet Ihr auch in diesem Winter Schneeschuhe bekommen. Mach‘ es aber nicht zu arg. Hüte Dich vor nassen Füßen. Könnte ich doch des Abends da sein + Dich betreuen. Wann mag das noch mal sein? Ich meine, daß Du abends nach Hause kommst, ins warme Stübchen + es Dir gemütlich machen kannst! So Gott will, kommt es doch wieder einmal, gelt, mein Junge. Möge unser Herrgott uns gesund erhalten + uns gnädig sein. Ich bete für Dich, mein Kind. Viele liebe Grüße + einen Kuß
Deine Mutter.