Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 10. November 1941
O.-U. den 10.XI.
Mein liebes Mütterlein!
Heute bedanke ich mich nun bei Dir für das Päckchen mit den beiden Hemden, welches wohlbehalten angekommen ist. Gestern aus Gol zurück fand ich Deinen lieben Brief vom 2.11. Vielen, vielen Dank für Deine lieben Briefe, die mir immer soviel Spaß machen. Ich bin froh zu hören, daß es Dir soweit gut geht, daß Du wohlgemut bist, und daß es mit Deiner Arbeit klappt. Ich halte Dir Däumchen!
In Gol war Alles beim Alten. Alle freuten sich mich nochmals zu sehen. Die wenigen Stunden, die ich dort sein konnte, haben sie sich ordentlich bemüht. Wegen der Felle werde ich
Berta selbst schreiben. Vor Weihnachten besteht wahrscheinlich die Möglichkeit 100,00 M. zu schicken. Ich schreibe Dir wenn es soweit ist!
Gerd freute sich natürlich riesig, sie läßt Dich herzlichst grüßen. Ihre erste Frage war nach Deinem Wohlbefinden. In Gol treibt man schon Wintersport in größerem Stil. Gerd läuft den ganzen Tag im Skidress rum. Sie sieht gesund und frisch aus. Raudi ist ja wie ich Dir schon schrieb verheiratet. Letzte Woche hat sie ein Töchterchen bekommen. In Gol ist es sehr ruhig, die Leute bedauern es, für sie waren die Soldaten schon gute Bekannte geworden.
Ich muß gleich zum Chef. Morgen schreibe ich mehr.
Gruß u. Kuß
Dein Junge.