Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 2. Dezember 1941
O.-U. den 2.XII.
Meine liebe Mutter!
Kurz vor unserem Wiedersehen noch schnell einen Gruß und einen Wunsch. In 10 Tagen ist es soweit, freust Du Dich? Morgen ziehe ich nun endgültig in’s Offiziersheim. Ich habe ein nettes Zimmer. (Bett, Schrank, Nachttischchen, Tisch, Sessel, Kommode u. Waschbecken) Ich glaube es wird gemütlich. Meine Zimmernachbarn Obltn. Berg, Vet. Flaske, Stn. Weber u. Busse. Meine Wahl ist erfolgt, ich warte jetzt noch auf den Befehl der
Div. und des Regimentes. Wenn ich Glück habe wird die Beförderung noch vor dem Urlaub ausgesprochen. Dann zu meinem Wunsch. Schicke mir doch bitte 60,00 Rm von dem Konto. Die Summe ist für die Weihnachtssendung erlaubt. Hoffentlich kann ich Berta’s Wunsch bis zum Urlaub noch erledigen. Mir geht es blendend. Freitag haben wir Barbarafeier. Im Offz. Korps soll ich die Barbara spielen. Was machst Du? Alles beim Alten? Ich freue mich riesig auf unser Zusammensein. Ich gehe aber auch nirgends hin, bleibe immer schön zu Hause.
Allen Bekannten habe ich bereits zu Weihnachten meine Grüße geschrieben. Ich bin also frei. Mach‘ nur nicht zuviel Trara, Du wirst ja auch nicht können, denn mehr als Du Marken hast wirst Du ja nicht kaufen können. Seit gestern schneit es hier wieder unaufhörlich. Herrliches Weihnachtswetter wird es werden. Der Schnee ist sehr trocken, der bleibt bestimmt liegen. Wir freuen uns wieder auf unsern Sport. Sonst gibt’s nichts Neues! Bis bald!
Gruß und Kuß
Dein Junge.