Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 19. Januar 1942
O.-U. den 19.1.42
Mein liebes Mütterlein!
Habe soeben Deinen lieben Brief vom 11.1. erhalten. Ich danke Dir herzlichst für Deine schönen Zeilen. Ja, auch wir hatten herrliche, sonnige Tage aber sie waren bitterkalt, heute Nacht wird es bestimmt -30° C. Jetzt könnte ich zu Hause auch skilaufen. Hast Du meine Skischuhe abgegeben, ich glaube die Kameraden können sie nicht gebrauchen? Es sind doch Special Schneeschuhe! Wie geht’s, was ist es mit den Zähnen, sind die Wunden bald verheilt?
Du arbeitest jetzt Anoraks? Es handelt sich sicher um weißen Zeltstoff, kannst Du solch dickes Zeug denn überhaupt mit der Maschine verarbeiten? Sicher ist die Arbeit aber immer noch besser als in einer Großküche zu arbeiten. Ich bin so froh, daß Du zufrieden bist und Dich zu Hause wohlfühlst. Wir haben es aber auch recht gemütlich!
Mir geht es prima, ich bin jetzt Spieß und schalte und walte nach meinem Gutdünken.
Gerhard hat also wieder geschrieben, habt ihr Nachricht von Heinrich? Ich hoffe, Du schreibst bald wieder!
Gruß und Kuß
vom großen Jungen.
Wann fährst Du denn mal nach Eschweiler?
Vielen Dank für die Karte von Frl. Dr. Northoff.