Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 23. Januar 1942
O.-U. den 23.1.42
Mein liebes Mütterlein!
Erhielt heute Deinen lieben Brief vom 14.1.42, vielen Dank! Na, Du hast also Deine Schneehemden bzw. Anzüge fertig? Ärmste, nun mußt Du wieder einmal umlernen! Aber Kopf hoch, es wird auch einmal besser. Wie geht’s sonst? Ich bitte, schreib‘ mir doch mehr von Deinem Alltag, mich interessiert doch Alles. Heinrich ist also doch noch nicht vorne oder schreibt er vom Transport?
Hier ist Alles beim Alten und wird es wohl auch noch bleiben. Wetter gut, wir warten sehnlichst auf Neuschnee um ordentlich skilaufen zu können. Ich ziehe mich warm an, darum brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. Toll, das Ergebnis der Wollsachensammlung. Ich höre fleißig Radio und bin so auf dem Laufenden. Wird es denn Frühling wird der große Sieg weitergehen und wir kommen dem Frieden näher. Ich habe reichlich Arbeit, mache ich doch die Spießgeschäfte neben meinem Ausbildungsdienst. Aber übermorgen gebe ich die Geschäfte weiter. Von Beförderung noch nichts gehört, ich glaube aber es klappt zum Ende dieses Monats. Sonst nichts Neues!
Viele liebe Grüße und einen festen Kuß
sendet Dir
Dein Junge.