Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 26. Januar 1942
O.-U. den 26.1.42
Mein liebes Mütterlein!
Erhielt heute Deinen lieben Brief in dem Du von Deinem Gladbacher Besuch erzählst. Sehr freut es mich, wenn ich höre, daß Dir unser Heim gefällt und Du zufrieden bist. Wer ist denn Fräulein Heeg? Ist das das alte Fräulein, die Bekanntschaft aus der Bahn? Auch hier ist es mächtig kalt, wir müssen uns in acht nehmen sonst sind uns 1, 2, 3 Nase und Ohren erfroren. Heinrich gibt also ab und zu Lebenszeichen, da wird Oma und Johanna sich freuen. Bist Du wieder zum Zahnarzt fort gewesen? Was hat’s gegeben? Krawatten arbeitest Du wieder – bist sicher froh!
Hier Alles in Ordnung! Wir arbeiten für die Besichtigung, es gibt mehr zu tun. Skilaufen kann man bei dieser Kälte nur im Sonnenschein, augenblicklich habe ich nur sonntags Zeit. Ich habe schon nach Wolle umgesehen, es ist schwierig – ich hoffe aber noch immer, daß ich etwas bekomme. Ich werde sie dann gleich schicken. Laß Dir beigefügte Sachen schmecken. Bald gibt’s wieder was.
Einen frohen Gruß und festen Kuß
sendet Dir
Dein Junge.