Anna Schmitz an ihren Sohn Rudolf, 12. Februar 1942
Köln-Dellbrück, 12.2.42.
Mein lieber, lieber Junge!
Herzlichen Glückwunsch! Heute erhielt ich die Nachricht von Deiner Beförderung. Wie ich mich für Dich freue. Also, Du hast’s geschafft. Wieder einen Schritt weiter. Auch unserm Herrgott Dank. Bis jetzt führte er uns gnädig. Ich kann mir vorstellen, daß auch Du Dich freust. Sollst Du auch mein Junge! Und daß Du herzliche Anteilnahme sendest, freut mich auch. Bin ich doch stolz, wenn mein Junge weiterkommt! Hast Du schon gefeiert? Hattest Du Geld? Soll ich Dir etwas schicken? Warst Du in Oslo? Hast Du noch alles bekommen? Was hast Du gekauft? Gelt, ich bin neugierig? Warst Du auch in Gol? Was sagten sie da? Gerd staunte doch sicher? Ich freue mich nun auf Deinen nächsten ausführlichen Brief! Schade, daß wir zu Hause nicht feiern können! Jetzt bekomme ich aber auch mal ein schönes Bild von Dir, ja. Geh‘ mal zum Photographen, ja! Auch ich lasse ein neues anfertigen, sobald mein Mund in Ordnung ist. – Wir haben Tauwetter, ein Schmutz unbeschreiblich. Hoffentlich friert es nicht wieder, es ist heute so klar. Auch so sehr kalt ist es nicht mehr. Aber wir haben ja auch halben Februar. Da kamst Du im vorigen Jahr in Urlaub! Gestern Abend war der Tommy mal wieder hier, nach langer Zeit, hat aber hier nichts abgeworfen. Wenn’s jetzt besser Wetter wird, soll er uns wohl häufig wieder besuchen. Gott möge