Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 12. März 1942

O.-U. den 12.III.42

Mein liebes Mütterlein!

Heute gibt es nur einen kurzen Gruß! Zwischen Kino und Nachtübung gibt es nur wenig Zeit, aber trotzdem will ich einige Zeilen schreiben. Sie sollen Dir zeigen, daß ich viel an mein Mütterlein denke, sagen sollen sie Dir, daß es mir gut geht, und ich zufrieden bin. Morgen haben wir Gottesdienst, da will ich erst recht an Dich denken und für Dich beten. Ich hoffe Du bist wohlauf, munter und ebenso zufrieden wie ich.

Ich muß Dich um etwas bitten. Die Reichskleiderkarte kann mir die Truppe nicht verschaffen. Ich muß mein Gesuch an die Kartenstelle der Heimat richten. Ich werde das morgen besorgen und Dich bitte ich mir sofort Nachricht zukommen zu lassen wann Du sie erhalten hast. Geh’st Du vielleicht noch einmal nach Paffrath oder Gladbach der arischen Abstammung wegen. Ich muß den Nachweis jetzt auch für die Mil. Behörde haben. Vielleicht machst Du einmal einen Spaziergang dorthin.

Und nun Schluß, der Dienst ruft.

Gruß und Kuß
von Deinem
Jungen.