Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 5. April 1942
O.-U. den 5.IV. 42
Mein liebes Mütterlein!
Der erste Ostertag geht schon langsam seinem Ende zu. Das Wetter ist warm, jedoch nicht klar und sonnig sondern bedeckt. Aus diesem Grund habe ich mir einen ganz faulen Tag gemacht. Seit gestern habe ich 2 Oberveterinäre zu Besuch. Sie fühlen sich scheinbar in meiner Pflege wohl. In Gol haben sie sicher auf mich gewartet, aber aus bestimmten wichtigen Gründen konnte ich nicht los. Ich denke nächsten Samstag fahren zu können.
Heute denke ich an den vorjährigen Ostertag. Vor 2 Jahren waren wir in Raddatz zu Besuch. Hoffentlich hat Euch der Tommy an den Feiertagen in Ruhe gelassen! Hanni und Liesel haben sicher fleißig Eier gesucht, oder gab es keine? Wie kommst Du mit der Verpflegung aus, hat man Deine Zuteilungen auch gekürzt? Ich habe Dir heute ein kleines Paketchen fertig gemacht und wünsche Dir zu seinem Inhalt recht guten Appetitt. Die Büchse mußt Du schon bald öffnen, weil in dem Schwarzblech die Fische nicht lange haltbar sind. Nun, Alles Gute!
Gruß und Kuß
sendet Dir
Dein Junge.