Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 7. April 1942
O.-U. den 7.IV.42
Mein liebes Mütterlein!
Habe eben Deinen lieben Brief vom 30.III. erhalten, für Dein ausführliches Schreiben danke ich Dir herzlichst. Erhielt heute auch eine Karte von Heinrich, von Verwundung schreibt er nichts, nur Heimweh spricht aus seinen Zeilen, er ist ein armer Kerl. Hoffentlich hat es ihn nicht zu sehr gepackt.
Ich freue mich, daß Du guten Mut und Gottvertrauen hast. Es ist recht so, wir müssen die Ohren steif halten, es wird schon klappen! Heute erschien der Kommandeur überraschend, mein Unterricht hat ihm gefallen, mit den Leistungen der Battr. schien er zufrieden zu sein.
Vielmals danke ich Dir für Deine Bereitwilligkeit die Fahrt nach Gladbach zu unternehmen. Vielleicht gehst Du auch nochmal bei der Buchhandlung des Sobottas wegen vorbei!
Nun ist Dein Mund sicher bald in Ordnung. 3 Päckchen von mir sind also noch unterwegs, langsam werden sie wohl eintrudeln. Die erst geschickten kommen nun zuletzt dran. Wer weiß in welchem Lagerschuppen sie gelegen haben. Vergangene Woche habe ich mir 3 Oberhemden gekauft. Ich habe jetzt hier 7 eigene Hemden. Bald sollst Du auch das versprochene Bild be-
kommen. Übrigens 3 Taschentücher sind da, vielen Dank. Jetzt komme ich aus.
Wie geht es Elli, ist sie noch krank?
Vaters ar. Abstammung, d. h. die Aufstellung habe ich nicht, die muß zu Hause sein. Vielleicht ist sie irgendwo hingerutscht, vielleicht in die Briefe. Ich habe sie immer bei den anderen Papieren, Zeugnisse usw., aufbewahrt.
Neues gibt’s nicht. Ich bin gesund und zufrieden. Ich schließe mit einem
frohen Gruß und festen Kuß.