Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 9. April 1942
O.-U. den 9.IV.42
Mein liebes Mütterlein!
Sende Dir einen recht frohen Gruß und meine besten Wünsche. Ich bin in knorker Stimmung, denn heute ist so der rechte Frühlingstag mit strahlender Sonne, mit Erdgeruch, überall wo man hinschaut kommt Mutter Erde. Das Grün ist den Augen nach all der kalten und harten Schneehelle noch ungewohnt. Ich habe heute schon Pläne gemacht für den Fall, daß wir über den Sommer hierbleiben sollten, ich werde im Offz. Heim einen Steingarten anlegen. Morgen fahre ich nach G. Ich darf doch Grüße bestellen? Ich bleibe bis Sonntag dort. Vielleicht kann ich da noch skilaufen!
Du siehst mir geht’s gut, Du kannst also unbesorgt sein! Wie ist es bei Dir? Ich hoffe einen recht langen Brief vorzufinden, wenn ich am Montag zurückkomme. Von Heinrich habe ich jetzt 2 Karten erhalten.
Fährst Du bald nach Eschweiler? Wie steht es mit der Zahnbehandlung? Ich muß auch unbedingt zum Zahnarzt.
Viele Grüße und einen treuen, festen Kuß
von Deinem Jungen.