Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 26. April 1942
O.-U. den 26.IV.42
Meine liebe Mutter!
Ich danke Dir herzlich für Deine Bemühungen die Du Dir um die Beschaffung der Urkunden gemacht hast und weiterhin noch machst, ferner recht herzlichen Dank für Deinen lieben Brief. Vaters Papiere habe ich nicht, auch nicht Deine Geburtsurkunde, ich habe Alles durchgesucht. Habe ich denn die Papiere einmal eingereicht, ich kann mich nicht entsinnen? Ich wüßte nicht, wo sie sein sollten!
Mir geht es prima, heute habe ich den ganzen Tag in der Sonne gelegen, es war einfach herrlich einmal faul zu sein. Ich bin schon nett braun und fühle mich sauwohl! Ich hoffe auch Dir geht es gut, ich wünsche Dir von ganzem Herzen Gesundheit, Glück und Ruhe, wozu Dir der Herrgott seinen Segen geben möge.
Hast Du die Führerrede gehört? Wenn einer ihn, den ersten Soldat Deutschlands, versteht dann ist es der Soldat. Möge der Herrgott ihn uns lange erhalten. Die ewig Gestrigen können sich ja ihr Teil denken, denen hat er es nochmal gegeben, was? Ob der Tommy weiterhin friedliche deutsche Städte bombadieren wird, ich glaube das war die letzte Warnung!
In den nächsten Tagen werde ich wenn es geht
nach O. fahren um für meinen Bekleidung einzukaufen. Ich werde Dir nach Rückkehr davon berichten. Ob ich dabei in G. Station mache weiß ich noch nicht.
Wie ist es zu Hause? Wie ist im Allgemeinen die Stimmung? Was macht die Verwandtschaft? Gestern schrieb Willi mir, ganz begeistert ist er von seinem Mädel, der denkt tatsächlich schon an Heirat. Einen netten Brief schrieb mir Frau Plantz in dem sie sich für meinen Ostergruß bedankt, von Richard schreibt sie nur, daß sie selten Post bekommt.
Ich erhielt heute das Päckchen mit Nüssen, vielen Dank! Ich werde sie mir gleich schmecken lassen! Ich mache jetzt noch einen kleinen Bummel und dann geht’s snart i seng.
Sonst nichts Neues!
Mit vielen Wünschen und Küssen
verbleibe ich
Dein Junge.