Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 19. Juli 1943
O.-U. den 19.7.43
Mein liebes Mütterlein!
Heute erhalte ich nun endlich Deinen lieben, ausführlichen Brief vom 11.7. Dem Herrgott danke ich, daß er Dich erhalten hat, daß Du noch lebst und mir schreiben kannst, daß er mir die Heimat erhalten hat. Es tut mir sehr leid, daß Du meine Päckchen und all die Briefe, (ich habe fleißig geschrieben) nicht erhalten hast. Wie mag das Butterpäckchen ankommen, oder ob es überhaupt noch ankommt? Ich hoffe, der Kaffee kommt unbeschadet in Deine Hände.
Auch von Deinen Briefen scheinen einige verlorengegangen zu sein. Aus Deinem jetzigen Brief kann ich nur annehmen, daß Oma und Heinrichs Kleine nicht mehr in Köln sind. Kannst Du nicht raus? Könnte ich Dir doch jetzt helfen! Wie gerne möchte ich das wohl! Du fragst nach meinem neuen Posten, ich spiele im Augenblick Adjutant, eine schöne aber äußerst zeitraubende Tätigkeit. Aus diesem Grund sind meine Briefe auch so kurz. Ich werde mich aber bessern und morgen die Zeit zum Schreiben stehlen.
Von Herzen Alles, Alles Gute.
Gruß und Kuß Dein Junge.