Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 20. Juli 1943
O.-U. den 20.7.43
Liebe Mutter!
Mein Brief ist ein einziger Wunsch. Bleib‘ Du mir gesund und heil, halte den Kopf hoch! Der Krieg, eine notwendige Geißel Gottes ist von ihm gewollt. Wir müssen durch und müssen uns bewähren. Ich habe guten Mut und mag es auch manchmal dick kommen, man darf den Humor nicht verlieren.
Ich bin gesund und fühle mich wohl obwohl der Sommer nicht allzu schön ist. Morgen verläßt uns der Kommandeur, ich bin auf den neuen Herrn gespannt. Es geht überhaupt eine Versetzungswelle über uns hin! Rüberg, seine Schwieger u. Großeltern sind total bombengeschädigt. Hoffen wir, daß Gott uns gnädig ist. Hast Du noch Einquartierung?
Wie fühlst Du Dich jetzt? Ist die Erkältung abgeklungen? Du mußt Dich fein in achtnehmen. Schreibst Du mir bald wieder und erzählst mir nochmals etwas von Oma’s Verbleib usw. Bei wem schläft Tante Stina denn in Gladbach?
Ich grüße und küsse Dich
viel tausendmal mit den allerbesten Wünschen
Dein Junge.