Rudolf Schmitz an Mutter Anna, 15. August 1943
O.-U. den 15.8.43
Mein liebes Mütterlein!
Der neue Kommandeur, der mich nun endgültig zum Adjutanten bestimmt hat, legt ein Tempo vor, das einem den Atem verschlägt. Ich sitze sage und schreibe von 7-12 und von 13.30-19.00 und dann noch von 20.00-22.30 hinterm Schreibtisch. Aber trotz aller Arbeit fühle ich mich wohl. Von der Versetzung höre ich garnichts mehr, ob das wieder daneben geht. Jedenfalls würde ich dann bald in Urlaub kommen. Das Wetter ist mäßig, es weht hier immer eine frische Brise, an die ich mich schon gewöhnt habe, Du weißt ja, daß ich zu Hause immer geölt habe.
Große Neuigkeiten gibt es hier nicht! Hast Du nun endlich Päckchen bekommen? Morgen werde ich wohl die versprochenen Sachen besorgen
können. Hast Du der Frau Wemhoff gedankt? Ich habe mit Wehmhoff selbst die Sache besprochen, er kommt morgen aus dem Urlaub zurück, dann erledige ich es.
Nach Hamm habe ich noch nicht geschrieben, werde es aber baldmöglichst nachholen.
Ich wünsche Dir Alles, alles Gute grüße und küsse Dich von Herzen
und verbleibe Dein
großer Junge.