Anna Schmitz an ihren Sohn Rudolf, 11. November 1943
Köln-Dellbrück, 11.11.43
Mein lieber Rudolf!
Noch immer bin ich ohne Nachricht. Heute hörte ich von Heinrich, daß die Post sehr schlecht geht. Hoffentlich liegt es nur daran. Dein letzter Brief ist vom 29.10. Eben ist wieder Alarm. Ich hatte einen schlimmen Hexenschuß, konnte mich nicht regen. Oma mußte mir helfen in allem. Sind das Schmerzen! –
Wie geht es Dir? Hast Du dort einen warmen Mantel bekommen? Der Regenmantel ist doch jetzt zu dünn.
Es ist noch nichts aus Holland angekommen. Wo die Sachen nur bleiben. Nun möchte ich doch wünschen, bald Post von Dir zu bekommen, man macht sich doch allerlei Gedanken + Sorgen. Willi wurde vorgestern Abend durch Telegramm zurückgerufen. 4 Tage war er hier. T. Fine war es sehr hart. Heute hörte ich von Frl. Broich, der Emelheinz wäre auch gefallen. Hörst Du mal von Deinen früheren Kameraden aus Norwegen?
In der Hoffnung bald von Dir zu hören grüßt Dich recht recht herzlich
Deine Mutter.